MICHAEL HENNING WALDENMAIER (Tenor)

wurde 1957 in Stuttgart geboren. Bereits als Sechsjähriger erhielt er klassischen Klavierunterricht, den er bis zu seinem Eintritt 1973 in den Gospelchor und die Band der Baptistengemeinde Stuttgart fortsetzte.

Musik war für Michael Waldenmaier schon immer ein Verankerungspunkt im Leben, aber zunächst nicht sein Berufswunsch. Er wollte sich vielmehr ganz der Religion hingeben, die er auf der jugendlichen Suche nach dem Sinn des Lebens entdeckt hatte, und Missionar werden.

Doch im Verlauf dieser beruflichen Orientierungsphase erlebte er 1981 überraschenderweise seine „echte“ Berufung - die zum Sänger - als er auf Besuch bei einem Freund in den Niederlanden Schallplattenaufnahmen der einst weltberühmten Tenöre Richard Tauber und Benjamino Gigli hörte.
Augenblicklich war ihm klar, dass er auch singen wolle, nicht nur zum Spaß, sondern als Opernsänger, dass dies sein wirklicher Weg sei.
Und sofort ging es los, noch in den Niederlanden - einfach singen, die gehörten Lieder und Arien nachsingen, zunächst schüchtern und zaghaft, nächtens auf Weiden und am Waldrand, wo Kühe und sonstiges Getier sein erstes Publikum waren, dann mutiger mit voller Kraft am Strand gegen Wind und Wellen.
Und dieses Singen verlieh solch eine Energie, solch Freude und Erfüllung, dass Michael Waldenmaier umgehend in Hoogeveen und Bergen ann See sein Gesangsstudium aufnahm und dort bis 1983 weiterführte.

Im selben Jahr setzte er seine Gesangsausbildung bei Lore Meyer-Esche (Musikseminar Güntzel) und Joseph Uij, Kapellmeister am Hessischen Staatstheater, Wiesbaden fort.
Bereits 1984 folgte sein Bühnendebüt in Rossinis „La Cenerentola“ bei den Heidelberger Schlossfestspielen, eine Teilnahme an den Bayreuther Festspielen im „Ring der Nibelungen“ als Stipendiat der „Richard- Wagner-Stiftung“, sowie die erste Festanstellung (1984-1990) als Tenor im Opernchor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.

1986 gab Michael Waldenmaier seinen ersten Liederabend in der „Villa Clementine“, Wiesbaden. Auch wurde er Mitbegründer des „Wiesbadener Vokalquartetts“ und Mitglied des „Frankfurter Vokalquartetts“.

Den ersten großen Wendpunkt in seiner Karriere brachte das Jahr 1990, denn nun erhielt Michael Waldenmaier am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken (wo er bis 1994 bleiben sollte) sein erstes Engagement als Solist (Lyrischer Tenor). Sein Debüt gab er als „Ferrando“ in Mozarts „Cosi fan tutte“, doch sein Repertoire erweiterte sich hier beständig (19 Opern- und Operettenproduktionen) bis hin zu seiner ersten Musicalrolle als „Tony“ in „Westsidestory“ von Leonard Bernstein.

Ab 1994 wechselte er zum Stadttheater Regensburg, wo er im Verlauf seines siebenjährigen Engagements in mehr als 30 Hauptrollen glänzte, u.a. auch in drei Uraufführungen. Zudem bekam Michael Waldenmaier 1996 parallel zu seiner Bühnentätigkeit einen Lehrauftrag für Gesang an der Universität Regensburg.

Von besonderer Bedeutung war das Jahr 1997, denn es brachte für Michael Waldenmaier den Fachwechsel vom lyrischen Tenor resp. den mit Bravour dargebotenen Spintopartien zum jugendlichen Heldentenor in der Rolle des „Peter Grimes“ in der gleichnamigen Oper von Benjamin Britten. Bei den Zwingenberger Schlossfestspielen gab er sodann den „Max“ aus Webers „Der Freischütz“; in Regensburg folgten Partien wie „Bacchus“ („Ariadne auf Naxos“, R. Strauss), „Hoffmann“ („Hoffmanns Erzählungen“, Offenbach) oder „Hüon“ („Oberon“, Weber).

2001 schließlich markierte einen bedeutenden Höhe- und zugleich erneuten Wendepunkt im Leben von Michael Waldenmaier: Er sang seine erste Heldentenorpartie in der Titelrolle des „Tannhäuser“ von Richard Wagner.
Und er beschloß eine „Auszeit“ von der Bühne zu nehmen, da sein Arzt ihm erklärt hatte, er könne nicht mehr lange singen, wenn er sich stimmlich und emotional weiter so verausgabe, wie bisher.

Auf der Suche nach innerer Ruhe und Ausgeglichenheit wurde er vorübergehend in Randbereichen der Musik tätig, wobei ihm stets die Begegnung mit Menschen unterschiedlichster Couleur und ihr Umgang - besser: ihr Leben mit - und Erleben von Musik das Hauptanliegen war.
So gab er z.B. Konzerte mit „klassischer und interdisziplinärer Musik“, vertonte Bilder (z.B. Vernissage im Thon-Dittmer-Palais, Regensburg), führte Musiktherapie (2003-05) mit geistig Behinderten, sowie Senioren durch und schuf (2003) durch Gründung seines Musikforums „Musis faventibus“ in Stuttgart eine Ausbildungs- und Studienstätte für klassische und interdisziplinäre Musik.
Gleichzeitig vertraute er sich Stimm- und Physiotherapeuten an, fand in der Natur, also dort, wo 20 Jahre zuvor alles begonnen hatte, wieder zu sich selbst und - mit Unterstützung des Wagnersängers Norbert Orth durch weiterführende Stimmbildung - wieder zu seiner Stimme.

Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufzeichnungen



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